Bruxismus oder „Zähneknirschen“ ist ein kompliziertes Phänomen, das in der Allgemeinbevölkerung eine Prävalenz von etwa 8 bis 31,4% aufweist (Manfredini et al. 2013). In den letzten 5 Jahren ist eine auffallende Paradigma Veränderung zu beobachten, welches die Klassifikation und Definition des Bruxismus prägte. Dies wird stark etabliert durch einen internationalen Konsens von Zahnmedizinern (International Network for Orofacial Pain and Related Disorders Methodology; INFORM), der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -Therapie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGFDT) und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund - und Kieferheilkunde (DGZMK) (2019). Hierdurch sind Definition, Terminologien, Assessments aber auch Managementstrategien umfassend angepasst worden.

Wenn man mit Physiotherapeuten spricht und Meinungen sammelt, ist häufig die Schlussfolgerung, dass die meisten Physiotherapeuten keine ausreichenden Kenntnisse zum Thema „Bruxismus“ haben. Surfen wir auf der gleichen Welle wie Zahnärzte, wenn wir über das Wort „Bruxismus“ sprechen? In diesem Blog werden neun unter Physiotherapeuten bestehende Mythen diskutiert und anhand des aktuellen wissenschaftlichen Standes verdeutlicht.